Christa Wolf beschrieb 1979 in „Kein Ort. Nirgends“ die fiktive Begegnung zwischen den literarischen Außenseitern der Romantik: Heinrich von Kleist und Karoline von Günderode. Als die Erzählung 1979 in der DDR erschien, entsprach sie nicht den Anforderungen des sozialistischen Realismus. Kurz zuvor war der Liedermacher Wolfgang Biermann ausgebürgert worden. Viele Künstler standen vor der Entscheidung, unter erschwerten Bedingungen in der DDR zu bleiben oder ihr Land zu verlassen, um einen Neuanfang in der BRD zu wagen.
Innere Emigration oder Heimatlosigkeit? Das Video Sad-Eyed Punk von Brockdorf Klanglabor zeigt im Abspann ein Schlüsselzitat der Erzählung: „Die Erleichterung, als er die Hoffnung auf eine irdische Existenz, die ihm entsprechen würde, aufgab. Unlebbares Leben. Kein Ort. Nirgends“. Das musikalische Trio aus Leipzig hat 1989 die Wende und friedliche Revolution im Teenageralter miterlebt.
Sie haben noch eine 3D-Brille vom letzten Kinobesuch? Dann setzen Sie sie auf und schauen sich das 3D-Video an:
[…] Kein Ort. Nirgends […]