„Schwer, sehr schwer!“ – Haben Sie sich auch schon mal diese Fragen gefragt: Wann sagt man das, die oder der? Wann sagt man dich oder dir? Sagt man fressen oder essen? Heißt es hätte oder hat? – Dann geht es Ihnen wie dem dänischen Musiker Ulrik Neumann und seiner Tochter Ulla:
Mit einer jazzigen Komposition und einem witzigen Text aus dem Jahr 1966 besingen die beiden die Herausforderungen der deutschen Sprache: Präpositionen, Pronomen, drei Artikel, vier Fälle, Modalverben, Konjunktiv, Perfekt und Konjugation der Verben. Damals wurde Deutsch als Fremdsprache noch mit der Grammatik-Übersetzungsmethode unterrichtet. Im Unterricht wurde gelernt, Sprache zu analysieren. Heute steht die Sprachverwendung an erster Stelle.
Die wundervolle Joan Baez gilt als Ikone des Protestsongs. Die Pazifistin, Bürgerrechtlerin und Umweltaktivistin hat immer wieder englischsprachige Friedenslieder interpretiert und steht für Gewaltlosigkeit, Deeskalation und Dialog.
Nicht so bekannt ist, dass sie auch deutsche Lieder gecovert hat, z.B. Udo Lindenbergs „Wozu sind Kriege da?“. Mit dem Song wollte Lindenberg 1981 einen Beitrag zur Friedensbewegung und gegen den NATO-Doppelbeschluss leisten, der vor dem Hintergrund des Kalten Krieges entstand. Im Songtext wird aus der Perspektive eines Kindes nach dem Sinn von Kriegen gefragt:
Wortschatz-Experiment: Wie viel Text können Deutschlernende verstehen? Lernende unterstreichen alle Wörter, die sie im Text erkennen.
Am Ende von A1 werden sie wahrscheinlich diese Wörter kennen: alt, auch, auf, bringen, da, dann, denn, der, du, ein, erklären, es, finden, fragen, Frau, Freund, für, geben, gehen, Geld, haben, Herr, ich, ihr, in, ja, Jahr, jetzt, kaufen, kein, kennenlernen, Kind, klein, klar, können, Leben, machen, man, Mann, mein, Mensch, Milliarde, müssen, Mutter, nein, nicht, noch, Präsident, ob, oder, sagen, sein, sich, sie, so, tot, um, und, verstehen, viel, vielleicht, von, warum, was, welcher, Welt, werden, wissen, wollen, zu
Am Ende von A2 könnten sie zusätzlich diese Wörter verstehen: bauen, dieser, doch, mal, mich, nötig, setzen, Spiel, sterben, überall, verlieren, wahr
Ab B1 werden sie irgendwann auch diese Wörter verstehen: Atomraketenwald, bevor, bescheuert, Bonze, Brillianten, einig, elegant, ermorden, sich fürchten, gegenseitig, genauso, Gewehr, Gold, Gott, Krieg, losmarschieren, nebenbei, nun, Panzer, religiös, schießen, Soldat, wofür, wohl, wozu, Wahrheit, Zwist
Fragt man einen Deutschen, was er mit Göttingen verbindet, denkt er vermutlich zuerst an die Universität oder an die Brüder Grimm. Fragt man einen Franzosen nach der Stadt in Niedersachen, denkt er vielleicht zuerst an die Sängerin Barbara, die 1965 eine wunderbare Hymne an Göttingen schrieb:
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Bei der Improvisation geht es nicht um grammatikalische Korrektheit, sondern darum, Musik spontan und ohne Vorbereitung umzusetzen. Auf Deutsch improvisiert haben die Beatles im folgenden Song:
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Die Sopranistin Anna Prohaska singt in ihrem Album Sirène Lieder von Nixen, Wassermännern und Meerjungfrauen. Franz Schubert komponierte die romantische Musik zu „Des Fischers Liebesglück“. Im Video kommt es zu einer schicksalshaften Begegnung zwischen einem Fischer und einer geheimnisvollen Fremden, die ihn später mit in ihr Reich führt.
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B2-Literatur: Vergleichen Sie „Des Fischers Liebesglück“ mit Goethes Ballade „Der Fischer“
Circa ein Drittel aller Opernsänger an deutschen Bühnen kommt aus dem Ausland. Während der Gesangsausbildung wird nicht nur auf die richtige Gesangstechnik, sondern auch besonderer Wert auf eine gute Aussprache gelegt. Deutschlehrende geben spezielle Phonetikkurse an Musikhochschulen, um Intonation und Artikulation zu trainieren. Die Artikulation im klassischen Gesang unterscheidet sich dabei in einigen Punkten von der gesprochenen Sprache:
– Die Aussprache ist deutlicher
– die Konsonanten werden härter gesprochen. Beispiel: Das r wird mit der Zungenspitze als [r] gesungen. Dies gilt auch für die Endung –er.
– Der Schwa-Laut wird zum besseren Verständnis als (E) gesungen
– Der als unschön empfundene Glottisschlag fällt zugunsten eines aspirierten Tonansatzes weg, damit kein lauter Knacklaut hörbar ist.
Auf DeutschMusikBlog gibt es weitere Kunstlieder:
Die von Schubert vertonte Goethe-Ballade Der Erlkönig