Lehrkräfte finden hier deutschsprachige Musikvideos mit Didaktisierungsvorschlägen für den DaF-und DaZ-Unterricht in unterschiedlichen Altersgruppen und Niveaustufen. Im Archiv gibt es bereits mehr als 470 Beiträge. Gerne können Sie sich kostenlos per E-Mail abonnieren, um auf dem Laufenden zu bleiben.
Nein!
Ayliva (Elif Akar) gehört derzeit zu den erfolgreichsten und beliebtesten Künstlerinnen. Die deutsche Sängerin mit türkischen Wurzeln ist bekannt für ihre emotionalen Balladen über gescheiterte Beziehungen. Ihr Song „Nein!“ steht derzeit auf Platz 3 der deutschen Singlecharts: tanzbare Musik und ein Video im Stil der 80er-Jahre.
Leseverstehen und Phonetik ab A2: Den Text lesen und laut mitsprechen
Arbeit mit KI, z.B. ChatGPT: Lernende recherchieren 10 Fakten zu Ayliva und erstellen damit ein Quiz für einen Partner, eine Partnerin.
Phänomen Rhabarberbarbara
Bodo Wartkes Neuauflage des Zungenbrechers Rhabarber-Barbara wurde zum viralen Hit. In diesem Video kommentiert Marti Fischer TikTok-Antworten aus der ganzen Welt:
Unterrichtsprojekt: Text und Tanz einstudieren und ein Video drehen oder den Text in die eigene Sprache übersetzen (im Video Beispiele für Englisch, Norwegisch und Schwedisch)
Mehrsprachigkeitsdidaktik: Weitere Versionen kennenlernen, z.B.
Auf DeutschMusikBlog gibt’s mehr zu
Bollywood zur EM 2024
Zwei indische Taxifahrer aus Hamburg haben sich einen Ohrwurm zur Europameisterschaft im Dollywoodstil (deutsche Texte zu Bollywood-Beats) ausgedacht. Im Video fahren die Bhangu Brothers Taxi durch Hamburg und singen „Diese EM wird sehr farbenfroh!“. Ihr Beitrag zur Völkerverständigung wurde zum viralen Hit und eroberte die Fans in Deutschland.
Landeskunde: NDR-Beitrag zu den Bhangu Brothers
Internetrecherche: Lernende sammeln Informationen über die Bhangu Brothers und lernen weitere Hits kennen, z.B. den Song „Wenn du jemanden von Herzen liebst …“
So klingt die EM 2024
Es geht wieder los! Deutschland ist 2024 Gastgeber der Fußballeuropameisterschaft. Zwischen dem 14.06. und 14.07 wird an 10 verschiedenen Orten gespielt. Der offizielle UEFA-Soundtrack 2024 heißt „Fire“ und kommt von der deutschen Pop-Sängerin Leony, der US-Band One Republic und der italienischen Electro-Formation Meduza:
Ob die Fußballfans den kommerziellen Song akzeptieren, wird sich noch zeigen. Oft kristallisieren sich im Lauf der Spiele ganz eigene Hymnen heraus. Gute Chancen hat z.B. Major Toms Völlig losgelöst von der Erde. Der Klassiker der Neuen Deutschen Welle stammt ursprünglich von 1982.
B1-Hörverstehen: Wie funktioniert eigentlich ein Fußball-Song? In der PULS-Musikanalyse geht es um den Unterschied zwischen offiziellen EM-Songs, Fan-Songs, Fernseh-Hymnen und versehentlichen Fußball-Hits.
Landeskunde: In der aktuellen Fußball-Werbung von adidas wird augenzwinkernd die Frage „Typisch deutsch?“ gestellt.
Applaus
Im Song Applaus von K.I.Z stellt Maxim den Prototypen eines Narzissten dar. Kaum verließ er den Kreißsaal, war sein erstes Wort schon „Ich“! Im Video steht er vor dem Louvre auf dem Treppchen, signiert Autogrammkarten und weibliche Fans applaudieren ihm.
B1-Recherche: Lernende sammeln Kennzeichen von Narzissmus. Dies könnte z.B. über einen KI-Chatbot mit folgendem Prompt geschehen: „Was sind typische Anzeichen von Narzissmus, formuliert in einfacher Sprache?“
B1-Textanalyse: Anschließend wird der Songtext mit den Ergebnissen der Recherche abgeglichen:
- Narzisstische Menschen haben eine übertriebene Selbstwahrnehmung und reden gerne darüber, wie großartig sie sind: „Ich bin ein Superstar, Baby, das ist googlebar“.
- Narzissten haben ein ständiges Bedürfnis nach Aufmerksamkeit und Bewunderung: „Das Einzige, das mich zum Schweigen bringt, ist Applaus, Applaus, Applaus!“.
- Narzissten denken oft nur an sich selbst und haben wenig Interesse an anderen. Maxim singt: „Ich guck‘ auf die Uhr, sobald die andern was erzähl’n“.
- Nicht wahrgenommen zu werden, löst große Ängste in Narzissten aus: „Wenn die Scheinwerfer ausgeh’n, bin ich unsichtbar.“ Oder: „Ich muss einzigartig sein, ansonsten wechseln sie mich aus.“
Songs erfinden mit KI
Die KI suno.com kann mithilfe von Prompts Songs erfinden!
Schreiben ab A1: Lernende schreiben eine Eingabeaufforderung auf Deutsch (song description), um einen Song zu einem aktuellen Unterrichtsthema zu erstellen.
Beispiel für ein Prompt: „Ein Popsong in einfacher Sprache zu Kleidungsstücken. Es geht um die Entscheidung, ob man eine Jeans oder ein Kleid anziehen soll und ob Turnschuhe oder Sandalen besser passen.“ Bei Klick auf create generiert die KI je nach gewünschtem Musikgenre und Thema einen Song und ein passendes Bild.
Lesen und Hören: Lernende beschäftigen sich mit dem Text der Song-Erfindermaschine. Sie unterstreichen z. B. alle Textteile, die sie schon verstehen können.
Aussprache: Lernenden singen oder sprechen den Text mit.
Wortschatzbereiche umsetzen: Im Unterricht kann jedes beliebige Unterrichtsthema durch einen Song ergänzt werden. Bei Ihnen geht es gerade um Obst? Wünschen Sie sich einen Schlager zu Äpfeln, Orangen und Bananen und feiern Sie dann gemeinsam mit Ihren Lernenden ein Früchtefest.
Tuuut-tuuut
Auf der Straße fährt ein Auto und dort sitzt ein Passagier. Wer fährt denn im roten Auto? Wenn Du’s weißt dann sag es mir. Tuut – Tuut! 1-2-3! Guck ins Auto rein! Wer könnte das sein? Ein Hund!
Memory: Farb- und Tierkarten erstellen, die die Kinder beim Hören und Sehen des Musikvideos zusammenordnen können. Lösung:
- rot – der Hund
- gelb – die Katze
- weiß – der Waschbär
- schwarz – das Nilpferd
- blau – der Krebs
- orange – die Giraffe
- grün – der Hase
- lila – der Affe
- braun – der Löwe
- rosa – das Ferkel
Mitsingen: Bei jeder Strophe die passende Farbkarte und die entsprechende Tierkarte hochheben. So fällt es leichter, den Text zu memorieren.
Rätsel nach Muster des Songs bilden:
- A: Auf der Straße fährt ein Auto und dort sitzt ein Passagier. Wer fährt denn im roten / gelben / grünen/ … Auto? Wenn Du’s weißt dann sag es mir. Tuut-tuut, eins, zwei, drei. Guck ins Auto rein. Wer ist das? / Wer könnte das sein? / Wer fährt da? …
- B: Ein Hund/ eine Katze/ …
Auf DeutschMusikBlog gibt’s mehr zu Tieren: Das Tier-ABC
Bach und Jazz
Luca Sestak, ein junger Pianist, Komponist und Produzent, hat mit seinem unverwechselbaren Sound und seinen dynamischen Auftritten die internationale Musikszene erobert. Hier eine Kostprobe eines virtuosen Auftritts des Luca Sestak Trios: Die Jazz-Version von C. Ph. E. Bachs Solfeggietto
Kreatives Schreiben zu Musik: Eine einfache Aufwärm-Übung für kreatives Schreiben zu Musik ist das Wortgitter. Dabei wird eine Tabelle (ein Gitter) erstellt und mit Begriffen gefüllt, die einem beim Hören des 4-minütigen Stücks spontan einfallen. Anschließend werden mit diesen Schlüsselbegriffen Texte verfasst, die je nach Sprachstand der Teilnehmenden einfach oder komplex ausfallen können.
- Sie möchten Sestaks Jazz-Version mit der ursprünglichen Version vergleichen? Das Original von Carl Philipp Emmanuel Bach
- Sie möchten mehr vom Luca Sestak Trio hören? Jazzversion von Johann Sebastian Bachs Toccata
Obijmy
Am 24. Februar jährte sich der noch immer andauernde russische Überfall auf die Ukraine zum zweiten Mal. Fünfzehn Songwriter*innen aus Deutschland schlossen sich als Zeichen der Solidarität mit der Ukraine unter dem Namen 15 für UA zusammen und brachten ein Cover des ukrainischen Songs „Obijmy“ von Okean Elzy heraus – und zwar auf Ukrainisch. Initiator des Projekts war der Berliner Tonmeister und Produzent Simon Gordeev. Ursprünglich als schlichter Gitarre-Stimme-Song konzipiert, entwickelte sich die Aufnahme im Lauf der Produktion zu einem berührenden Antikriegslied, begleitet von Klavier, Chören, Bläsern und Streichern.
Mehrsprachigkeitsdidaktik: Sie unterrichten ukrainische Lernende? Lassen sie diese untersuchen, ob die Übersetzung der Untertitel gelungen ist. Hier bietet sich ein Abschreibdiktat an, bei dem das Video immer wieder kurz gestoppt wird, damit Lernende einzelne Satzteile lesen und abschreiben können. Anschließend werden die Bruchstücke zu einem eigenen Text zusammengefügt, wobei noch Satzzeichen ergänzt werden und auf Groß- und Kleinschreibung geachtet wird.
Stampf und Klatsch
Menschen haben eine angeborene Grundfertigkeit: Wir sind in der Lage, uns zu synchronisieren! Wenn jemand einen Takt klopft, können wir einstimmen. Wenn der Takt schneller oder langsamer wird, können wir uns anpassen. Im Video wird gezeigt, wie es funktioniert: Eine Person gibt einen Rhythmus vor, die Gruppe antwortet im Takt.
Thema Klassenführung: Wer gemeinsam Musik macht, muss kooperieren. Das funktioniert auch ohne Sprache. Sich aufeinander einzustimmen baut Stress ab und verhindert Streit. Wenn Sie Unruhe oder Unstimmigkeiten im Klassenzimmer verspüren, können Rhythmusaktivitäten dazu beitragen, die Gruppe wieder in Einklang zu bringen.
Für Rhythmus sensibilisieren: In der Bewegungserziehung beschreibt die Rhythmusfähigkeit die Fähigkeit, Bewegungen in einem gleichmäßigen Tempo auszuführen. Das beinhaltet auch die Fähigkeit, sich an einen äußeren Takt anzupassen und sich mit der Gruppe oder einem Partner abzustimmen. Können Ihre Lernenden einen vorgegebenen Takt erfassen und motorisch umsetzen? Geben Sie einen Rhythmus in einer Reihe weiter. Die folgenden Personen sollen versuchen, den Takt zu halten.
- o-O (kurz, lang)
- O-o-o (lang, kurz, kurz)
- o-O-o (kurz, lang, kurz)
A1-Phonetik: Lernwörter raten lassen. Die Lehrkraft gibt zuerst ein paar Wörter vor, die in der letzten Lektion vermittelt wurden. Anschließend klatscht sie nur den Rhythmus und Lernende raten, um welches Wort es sich handelt, z.B. o-O (Au-gust), O-o-o (Ja-nu-ar), o-O-o (De-zem-ber).
Intonation und Rhythmus: Da Deutsch eine extrem rhythmische Sprache ist, lohnt es sich, das Training der Intonation mit Rhythmusaktivitäten zu verbinden. Insbesondere in der Arbeit mit Anfängern bringt es viel, nicht nur das Schriftbild, sondern auch das Lautbild zu vermitteln. Testen Sie es aus, indem Sie neue Wörter oder kurze Sätze chorisch nachsprechen lassen und dabei den Akzent betonen durch Klatschen, Stampfen oder Schnipsen. Anschließend kann eine weitere Person ein Wort oder einen Satz vorsprechen und an die Gruppe weitergeben. Wichtig dabei ist, dass die phonetische Übung mit einer rhythmischen Aktivität verbunden wird und der Körper sich dadurch ein Betonungsmuster „einverleiben“ kann. Dadurch können unterschiedliche Betonungsregeln automatisiert werden.
- Wortakzent: Trennbare Verben werden auf der ersten Silbe betont (ein-kaufen, an-ziehen, aus-machen); bei untrennbaren Verben wird der zweite Teil betont (be-stellen, ver-kaufen, ge-fallen)
- Satzakzent: W-Fragen (Wo bist du? Wie heißt du? Wie alt bist du?) und Satzfragen (Hast du Zeit? Bist du müde? Kommst du mit?) werden unterschiedlich betont.