DaZ-Lehrkräfte, die in der Alphabetisierung oder mit lernungewohnten Lernenden arbeiten, wissen, wie schwer es ist, Interpunktion verständlich zu vermitteln. Doch es lohnt sich, dieses Thema im Unterricht ausführlich zu behandeln, denn Satzzeichen verdeutlichen die logische und grammatische Struktur von Texten. Außerdem beinhalten sie Informationen zur Intonation.
A1-Wortschatz-Memory: Zuordnungsübung
Das Satzzeichendiktat:
1. An der linken Tafelseite werden Satzzeichen auf Deutsch gesammelt und mit Geräuschen und Gesten verknüpft, z.B:
Ausrufezeichen: Körper lang strecken und hoch hüpfen
2. An der rechten Tafelseite steht ein kurzer Text ohne Satzzeichen. Die Lehrkraft liest den Text langsam vor, während die die Lernenden darauf achten, wann die Lehrkraft eine Pause macht, ob die Stimme hoch oder runter geht oder auf gleicher Höhe bleibt. Anschließend werden gemeinsam Satzzeichen eingefügt. Beispiel:
Vater zum Sohn: „Du bekommst von mir immer fünf Euro, wenn du eine Eins schreibst.“
Sohn zum Vater: „Können wir nicht klein anfangen? Gib mir einfach für jede Fünf einen Euro!“
3. Die Lehrkraft liest den Text erneut langsam vor und die Lernenden begleiten ihn mit den vorab vereinbarten Geräuschen und Gesten:
Vater zum Sohn (zweimal klopfen) (unten schnipsen) Du bekommst von mir immer 5 Euro (klatschen) wenn du eine Eins schreibst (stampfen, oben schnipsen)
Sohn zum Vater (zweimal klopfen) (unten schnipsen) Können wir nicht klein anfangen (fragende Geste) Gib mir einfach für jede Fünf einen Euro (Körper lang strecken und hüpfen, oben schnipsen)
4. Der Text wird inkl. Satzzeichen abgeschrieben. In Zukunft kann immer wieder auf die vereinbarten Geräusche und Gesten zurückgegriffen werden, um auf Interpunktions-Fehler aufmerksam zu machen.
Ein weiteres Beispiel zum Ausprobieren?
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A1-Inszenierung: Lernende sammeln für ihr Lautgedicht Tierlaute auf Deutsch. Dann braucht man noch einen Dirigenten und möglichst viele Musiker, die Tierrollen übernehmen. Der Dirigent koordiniert die Musiker, d.h. er
gibt den Einsatz, wann welche Tiergruppe dran ist
macht Handzeichen für Dynamik (Lautstärke) und Tempo (Geschwindigkeit)
setzt Mimik und Gestik ein, um eine bestimmte Stimmung zu vermitteln (Gefühlsausdruck)
Lautgedichte sind Gedichte, die erst durch lautes Sprechen zu ihrer Wirkung kommen und sich gerade dadurch zum Training von Artikulation und Intonation eignen. Hier finden Sie ein tierisches Lautgedicht zum Nachsprechen von Ernst Jandl: Auf dem Lande
Ihre Lernenden haben Schwierigkeiten mit dem „Hauchlaut H“? Manche sprechen das H am Wortanfang überhaupt nicht: „Isch abe eute Unger!“, andere sprechen es sehr hart aus: „Ich chabe cheute Chunger!“
Dabei gibt es einige Übungstricks zur Verbesserung der Artikulation:
Lachen: „Hihihi, hahaha, hohoho!“
Gestik: Kalte Hände simulieren und hineinhauchen
Hilfsmittel Spiegel: Ein behauchter Spiegel beschlägt
Zungenbrecher für Fortgeschrittene:
Hinter Hansens Hühnerhaus hab ich hundert Hasen husten hören.
Hans hackt Holz hinterm Hirtenhaus.
Faltdiktat: Training der Textsorte Gebrauchsanweisung. Die Lehrkraft gibt Schritt für Schritt Faltanweisungen auf Deutsch. Die Lernenden belegen das Hörverstehen durch ein Endprodukt wie einen Papierhut, ein Papierschiff, ein Minibuch oder eine einfache Origamifigur.
Setzen Sie Ihren selbstgebastelten Hut auf und üben Sie den Hauchlaut H mit einem Bewegungslied.
Die Sopranistin Anna Prohaska singt in ihrem Album Sirène Lieder von Nixen, Wassermännern und Meerjungfrauen. Franz Schubert komponierte die romantische Musik zu „Des Fischers Liebesglück“. Im Video kommt es zu einer schicksalshaften Begegnung zwischen einem Fischer und einer geheimnisvollen Fremden, die ihn später mit in ihr Reich führt.
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B2-Literatur: Vergleichen Sie „Des Fischers Liebesglück“ mit Goethes Ballade „Der Fischer“
Circa ein Drittel aller Opernsänger an deutschen Bühnen kommt aus dem Ausland. Während der Gesangsausbildung wird nicht nur auf die richtige Gesangstechnik, sondern auch besonderer Wert auf eine gute Aussprache gelegt. Deutschlehrende geben spezielle Phonetikkurse an Musikhochschulen, um Intonation und Artikulation zu trainieren. Die Artikulation im klassischen Gesang unterscheidet sich dabei in einigen Punkten von der gesprochenen Sprache:
– Die Aussprache ist deutlicher
– die Konsonanten werden härter gesprochen. Beispiel: Das r wird mit der Zungenspitze als [r] gesungen. Dies gilt auch für die Endung –er.
– Der Schwa-Laut wird zum besseren Verständnis als (E) gesungen
– Der als unschön empfundene Glottisschlag fällt zugunsten eines aspirierten Tonansatzes weg, damit kein lauter Knacklaut hörbar ist.
Auf DeutschMusikBlog gibt es weitere Kunstlieder:
Die von Schubert vertonte Goethe-Ballade Der Erlkönig