Lyric-Videos ermöglichen einen stärkeren Fokus auf den Text, denn es werden immer genau die Textteile eingeblendet, die gerade gesungen werden. Es kann also gleichzeitig gehört, gelesen und gesungen werden. In der Fremdsprache zu singen, trainiert nicht nur Artikulation und Intonation, sondern ist nützlich, um Satzstrukturen zu automatisieren. Probieren Sie es aus mit dem Song „Einfach sein“ von Ami Warning:
Deutsch mit Musik: digital und live – mit Drive! Für Norwegische Deutschlernende gab es zahlreiche Musik-Workshops, es wurden Materialien zum Herunterladen mit Didaktisierungen zu 10 Songs von Ami Warning entwickelt und es kam zur Aufzeichnung eines Konzerts.
Obwohl in diesem beliebten Volkslied das Wort Geburtstag nicht enthalten ist, wird es gern als Ständchen an Ehrentagen gesungen, denn es ist wegen seiner einprägsamen Melodie sehr beliebt. Und so funktioniert es als Kanon:
Phonetik: Man kann auf die Melodie den Zungenbrecher „Zwanzig Zwerge machen Handstand. Zehn am Wandschrank; zehn am Sandstrand.“ singen. Auf Deutsch wird das „z“ hart ausgesprochen wie ein „ts“ und nicht wie ein weiches „s“. Besonders englischsprachige Deutschlernende haben Schwierigkeiten damit.
A2-Redeanlass: Nach Monaten des Verzichts wissen wir, dass es tatsächlich nur wenig bedarf, um froh zu sein. Lernende sammeln die kleinen Dinge, die uns froh machen.
Ein Ständchen auf Deutsch singen? Auf DeutschMusikBlog gibt’s mehr Geburtstagslieder:
Es wird Sommer! Jetzt ein gechilltes Lied von Lotte genießen:
s, ss, ß: Wer unbedingt noch arbeiten möchte, könnte sich unterschiedliche S-Laute im Songtext vornehmen. Bei diesen Konsonanten gibt’s nicht nur Herausforderungen bei der Schreibung, sondern auch bei der Aussprache. Lernende, die in ihren Muttersprachen nicht zwischen stimmlosen und stimmhaften S-Lauten unterscheiden, haben Schwierigkeiten damit, den Unterschied zu hören. Hier bietet es sich an, mit Minimalpaaren zur Hördifferenzierung zu arbeiten, z. B: reißen- reisen, Wissen-Wiesen, Risse-Riese, Rosse-Rose, hassen-Hase, nasse-Nase, lassen-lasen, muss-Mus, …
Das stimmhafte S wird summend ausgesprochen, im Song z.B. bei also, so, Sonne, seit, sich, Sommer, zusammen, sind
Das stimmlose S wird scharf ausgesprochen, im Song z.B. bei Fenster, liegst, weiß, machst, ist, längst, das, dass, raus, Wassereis, verpassen, bist, nichts, es, magst
Jonny & Jakob überzeugen stimmlich mit ihrer Akustikversion eines Kayef-Songs. Die beiden lernten sich mit sechs Jahren in einem Bonner Kinderchor kennen und machen seitdem gemeinsam Musik:
Im Songtitel „Ich würd‘ lügen“ stolpert man bereits über zwei unterschiedliche Ü‘s. Das erste Ü wird kurz, das zweiteÜ lang gesprochen. Warum eigentlich? Wenn in der eigenen Muttersprache nicht zwischen langen und kurzen Vokalen unterschieden wird, ist es gut möglich, dass der Unterschied beim Erlernen der deutschen Sprache nicht gehört- und darum auch nicht richtig ausgesprochen wird. Der muttersprachliche Filter versperrt dann den Weg ins Ohr. Lernende, die den Unterschied nicht hören, sind dankbar für Regeln, die ihnen zur Unterscheidung dienen.
B1-Textarbeit: Ob ein Vokal lang oder kurz gesprochen werden muss, kann man meistens an der Schreibung erkennen. Lernenden markieren im Text lange Vokale durch einen Unterstrich, kurze Vokale durch einen Punkt. Den markierten Wörtern sollen dann Regeln zugeordnet werden. Anschließend wird der Song mehrmals gehört und bewusst auf die Vokallänge geachtet.
Ein Vokal wird kurz ausgesprochen
wenn er vor zwei Konsonanten steht (ich, würd, nichts, ist, sind, und, Schatz, Hand)
Ein Vokal wird lang ausgesprochen
bei einem Doppelvokal (Paar)
bei Diphthongen: ei (vielleicht, seitdem, bei, eine, nein, keine), au (auf, auch), eu (Freunde, Leute)
beim langen -ie (vielleicht, Liebe, nie, irgendwie, passiert)
wenn ein „Dehnungs-H“ nach dem Vokal steht (Zahnbürste, mehr, Ahnung, Gefühl)
wenn nur ein Konsonant nach dem Vokal steht (lügen, sagen, gar, aber, mir, wir, oder, den, Plan)
wenn die betonte Silbe offen ist und kein Buchstabe folgt (da, du, so, ja)
Total Physical Response funktioniert! Kinder lernen problemlos neue Verben, wenn diese mit dem Körper visualisiert werden können.
Bewegungslieder leben von der Wiederholung. Die Grundstruktur bleibt gleich; es wird pro Strophe immer nur ein Bewegungsverb ausgetauscht (Klatsch 2 x, Nick 2 x, Stampf 2 x, Schnips 2x, Ruf „Hurra!“). Zum Schluss noch ein Konzentrationstraining, indem alle Verben aneinandergereiht werden („Mach einfach alles!“, im Video ab 02:06).
Phonetik ab A1: Deutsch ist eine „syllabische“ Sprache in Klang und Schrift. Beim rhythmischen Sprechen, Klatschen oder Hüpfen von Silben, Wörtern und Sätzen entwickeln Lernende schnell ein Gefühl für die Intonation der deutschen Sprache und lernen, Silben deutlich zu artikulieren. Die Arbeit mit Sprechrhythmus und melodischen Mustern in Kombination mit Bewegung lohnt sich, denn dadurch werden automatisch Wort- und Satzakzent trainiert. Außerdem ist ein Gefühl für die Silbenstruktur nützlich fürs Lesenlernen und das Erlernen der Rechtschreibung.
Mit dem Zungenbrecher „Heut kommt der Hans zu mir“ den Glottisschlag trainieren! Der Vokalneu*einsatz lässt sich mit diesem Volkslied gut üben, da beim Singen die Silben deutlich getrennt werden und man dadurch gar nicht erst in Versuchung gerät, sie zu verschleifen. Das Lied funktioniert auch als Kanon.
Heut kommt der Hans zu mir, freut sich die Lies. Ob *er *aber *über *Ober*ammergau oder *aber *über *Unter*ammergau oder *ob *er *überhaupt nicht kommt, ist nicht gewiss …
Höreindruck: Warum wird Deutsch manchmal als „harte“ Sprache bezeichnet? Das liegt nicht nur an der Auslautverhärtung oder am charakteristischen Wechsel betonter und unbetonter Silben, sondern auch am Glottisschlag. Vokale werden hart eingesetzt und beim Vokalneueinsatz wird ein kleiner Knacklaut produziert, den es z.B. in romanischen oder slawischen Sprachen nicht gibt. Man kann ihn üben, indem man beim Sprechen den Luftstrom bewusst unterbricht: Wochen*ende, Schwieger*eltern, Spiegel*ei, Zu*ordnungs*übung, be*enden, er*innern, ver*ändern, über*all, ein*undzwanzig, …
Gendergerechte Sprache: Sprache verändert sich fortlaufend mit den Menschen, die sie gebrauchen. Ist es Ihnen auch schon aufgefallen? Im deutschen Fernsehen und Rundfunk wird seit einiger Zeit der Knacklaut gezielt eingesetzt, um zu gendern. Probieren Sie es doch einfach mal aus. Sprechen Sie geschlechtsneutral mit Lücke und lassen Sie dabei das vorstehende „r“ einfache weg: Liebe Teilnehmer*innen, Lehrer*innen, Mitarbeiter*innen, Forscher*innen, Übersetzer*innen, Künstler*innen, Bürger*innen …
In diesem Fall kann der Glottisschlag Phonem-Charakter annehmen. Lehrerinnen (kein Knacklaut) bedeutet „weibliche Lehrkräfte“; Lehrer*innen (mit Knacklaut) spricht alle Lehrkräfte an.
Schlagerstar Vanessa und Rapper Forty sorgen für einen tanzbaren Ohrwurm:
Phonetik ab A1: Die Ich- und Ach-Laute üben mit Vanessa! Wann spricht man -ch als Ich-Laut und wann als Ach-Laut? Falls Ihre Lernenden beim Sprechen nicht differenzieren, hier ein Trick zur Unterscheidung:
Beim Ich-Laut vibriert der Kehlkopf nicht. Die Zunge ist hinter den unteren Vorderzähnen und der Gesichtsausdruck zeigt ein leichtes Lächeln.
Der Ach-Laut wird im Kehlkopf gebildet. Wenn man beim Sprechen die Hand auf die Kehle legt, kann man eine Vibration spüren.
Wenn Sie möchten, dass Lernende selbst Informationen finden, die ihnen helfen, phonetische Phänomene zu verstehen und Regeln zu formulieren, könnten Sie mit der SOS-Methode arbeiten:
Schritt 1: Lernende sammeln im Text Wörter mit -ch
Schritt 2: Lernende ordnen die Wörter nach ich-Laut und -ach-Laut
Schritt 3: Lernende formulieren eine Regel (Im Song hört man den Ich-Laut nach dem Vokal i und wenn es eine Verkleinerung mit -chen gibt; den Ach-Laut nach dem Vokal a und o).
Deutschlernende bezeichnen den ersten Höreindruck der deutschen Sprache selten als gefühlvoll und weich. Die vielen Konsonanten klingen in ihren Ohren eher hart und wirken nur bedingt charmant. Der ständige Wechsel zwischen betonten und unbetonten Silben trägt zudem zu einem abgehackten Gesamteindruck bei. Ein gefühlvolles Kontrastprogramm muss her! Mit deutschsprachigem Soul kann man dem negativen Eindruck etwas entgegensetzen: Im Duett die Deutschamerikanerin Cassandra Steen und Seven, Soulsänger aus der Schweiz.
Auf DeutschMusikBlog gibt es mehr dazu, wie Deutsch für unsere Lernenden klingt:
A1-Sehverstehen: Laurentia ist
ziemlich beschäftigt. Was macht sie an den jeweiligen Wochentagen?
Lösung:
Am Montag sitzt Laurentia auf dem Sofa.
Am Dienstag ist sie im Schwimmbad.
Am Mittwoch wäscht sie sich die Haare.
Am Donnerstag arbeitet sie am Schreibtisch.
Am Freitag kocht sie.
Am Samstag malt sie ein Bild.
Am Sonntag schläft sie.
Ritual: Wortkarten mit Wochentagen werden im Klassenzimmer aufgehängt. An jedem Tag wird neu markiert und erzählt, welcher Tag heute, morgen, übermorgen ist / gestern oder vorgestern war.
Bewegungsspiel: Die Kinder fassen sich an den Händen und gehen im Kreis. Immer wenn ein Wochentag oder der Name Laurentia gesungen wird, gehen alle zusammen in die Hocke. Variation: Statt „Laurentia“ wird der Name eines anwesenden Kindes eingefügt. Statt in die Hocke zu gehen, wird eine andere Bewegung ausgeführt, z. B. hüpfen, klatschen, …
Handgemachter Punkrock von den Screenshots zum Mitgröhlen ab A1:
A1-Hörverstehen: Lernende bekommen eine Liste mit „Liebe Grüße an …“ und kreuzen an, was sie beim Hören wiedererkennen.
A1-Schreiben: Lernende schreiben eine eigene Liste mit „Liebe Grüße an …“ fünf bis acht Personen (z. B. Familienmitglieder: Liebe Grüße an meine Oma, meinen Schwiegervater, meinen Cousin, meine Eltern, …)
A1- Phonetik:
Das Schreidiktat
Nicht nur Flüstern, auch Schreien verbessert die Deutlichkeit der Aussprache. Sie kennen vielleicht das Schreidiktat, bei dem sich mehrere Teams gegenüberstehen und sich gegenseitig über eine Distanz von mindestens 5 Metern Informationen zurufen, die notiert werden müssen, z. B. Adressen, Telefonnummern oder Einkaufslisten. Dadurch, dass alle gleichzeitig rufen, muss man sehr deutlich artikulieren, um verstanden zu werden. Passend zu „Liebe Grüße“ von den Screenshots stehen sich Partner gegenüber und diktieren sich laut ihre Listen von Grüßen an 5-8 Personen. Anschließend werden die schriftlichen Ergebnisse verglichen und korrigiert. Das Schreidiktat (auch Lärmdiktat genannt) lässt sich gut draußen oder in einer Turnhalle durchführen.
Auf DeutschMusikBlog gibt’s noch einen A1-Song von den Screenshots: „Fußball ist cool!“