Die junge Rapcrew 01099 aus Dresden und der renommierte Rapper Cro erzeugen mit ihrer gemeinsamen Single „Glücklich“ gute Laune:
B1-Partnerdiktat: Lernende machen zur Textentlastung vor dem Hören, – oder als Textrekonstruktion nach dem Hören, ein partnerorientiertes Lückendiktat. Jeweils zwei Partner bekommen den Songtext mit unterschiedlichen Lücken (Blatt A, Blatt B), deren Inhalte sie sich wechselseitig diktieren. Zur Lösungskontrolle kann der Song gehört oder der Text gelesen werden. Partnerdiktat Cro
Mehrsprachigkeitsdidaktik: Im Song werden einzelne Sätze auf Französisch gesungen. Lernende suchen nach einer Übersetzung
Elle me protège de la tristesse du monde (Sie schützt mich vor der Traurigkeit der Welt)
Je suis heureux de son amour profond (Ich bin glücklich über ihre tiefe Liebe)
Auf DeutschMusikBlog gibt’s mehr Songs, mit deutsch-französischen Texten:
Pete Seeger schrieb 1955 den Folksong „Where have all the flowers gone?“, mit dem er gegen den Vietnamkrieg protestierte. 1962 wurde das Antikriegslied durch Marlene Dietrichs Version international populär:
Bei dem Lied handelt es sich um ein Kettenlied, denn jede Strophe beginnt mit dem Schlussgedanken der vorherigen Strophe und so kommt es zu einem Kreislauf von Krieg zu Krieg. Kann die Menschheit aus den Fehlern der Geschichte lernen? Der Refrain „Wann wird man je verstehen?“ stimmt pessimistisch.
Mehrsprachigkeitsdidaktik: Der Song wurde in unzählige Sprachen übersetzt. Lernende suchen nach Übersetzungen in ihre Muttersprachen und steuern Strophen oder einzene Sätze bei, z.B. auf einem Klassenplakat oder in einem Etherpad.
Howard Carpendale und Giovanni Zarrella verbreiten mit einem deutsch-italienischen Duett gute Laune. Begleitet werden die beiden Schlagerstars vom Royal Philharmonic Orchestra London:
Wer möchte mit dem lustigen Busfahrer mitfahren und wer steigt zuerst ein? Bereits kleine Kinder können durch ein Sehverstehen Begriffe in eine Reihenfolge bringen, wenn vorher die Wörter für die Passagiere bekannt sind: Ein Küken, ein Fuchs, vier Mäuse und ein Monster.
Wortschatz lernen: Bild-Strophenzuordnung (Bilder von https://pixabay.com)
Phonetik: Aufmerksamkeit auf den Wort- und Satzakzent legen. Beim Singen mitklatschen, trommeln, schnipsen, stampfen, …
Auswendig lernen: Kinder können sich den Text schnell einprägen, wenn sie die Verben mit Bewegungen und Geräuschen verbinden (drehen, wischen, hupen, auf- und zugehen, singen).
Till Lindemann von Rammstein ist Fan der Chansonsängerin ZAZ. Er schrieb für sie das Gedicht „Garten der Tränen“. Der Pianist Thierry Faure hat dazu ein Chanson im Walzertakt komponiert und den Text mit seiner Frau ins Französische übersetzt.
Märchenhaft und mystisch: Das Video zu „Le Jardin Des Larmes“ ist nichts für schwache Nerven und steht im Kontrast zur eher sanften Melodie. Der Clip wurde in Usbekistan gedreht; Regie führte Zoran Bihać. Usbekistan war einst ein wichtiger Knotenpunkt der Seidenstraße mit regem Waren- und Kulturaustausch. Samarkand gilt auch als Heimat von Scheherazade, der Geschichtenerzählerin aus Tausendundeiner Nacht. Entlang der Seidenstraße wurden immer wieder relativ große Mumien mit europiden Gesichtszügen und hellen Haarfarben gefunden, die sich auf bis zu 1800 v.Ch, datieren lassen. Als ZAZ im Video Till Lindemann ausgräbt, hat er weiß gefärbte Haare.
Mehrsprachigkeitsdidaktik:
Satzstreifen auf Deutsch lesen.
Vermutungen anstellen: Den französischen Sätzen die deutsche Entsprechung zuordnen.
Lösungskotrolle: Das Video mit deutschen Untertiteln anschauen, die Lösung überprüfen.
Soundkünstler Marc Rebillet improvisiert Elektrostücke mit schrägen Texten. Im aktuellen EDEKA Spot verwandelt er einen kompletten Supermarkt in einen Synthesizer. Produkte, die Strom leiten, werden so zu Instrumenten. Der Song wurde in kürzester Zeit zum viralen Hit mit mehr als 4 Millionen Klicks auf YouTube.
Mehrsprachigkeitsdidaktik: Mehr verstehen mit der Sandwichtechnik! Den Text zuerst auf Deutsch lesen und sprechen. Dann die Edeka-Werbung auf Englisch anschauen und die deutschen Untertitel aktivieren (unten rechts im Videoplayer das Untertitelsymbol anklicken). Anschließend den Text erneut auf Deutsch lesen.
Text:
Ich bin im Supermarkt, ich bin im Supimaki. Ohne Einkaufzettel. Und ich weiß nicht, was ich kaufen soll. Ich denk, ich kauf alles! Los geht’s. Ich kauf das da! Kauf die Kartoffel, kauf das Müsli, kauf die Papayas, kauf es alles. Ich kauf dies, ich kauf das. Ich kauf das da! Sind das Bonbons? Ich spiel auf den Bonbons. Schaut mich an, ich spiel Bonbons. Oh, wartet, wartet. Wir haben den Schmand vergessen. Entschuldigen Sie!
Der norwegische Singersongwriter Moddi macht Folk-Pop und hat einen seiner bekanntesten Songs nicht nur auf Englisch, sondern auch auf Deutsch gesungen. Er nennt das „Song-Recycling“.
Mehrsprachigkeitsdidaktik: Die deutsche und englische Textversion vergleichen und Sprachverwandtschaft zwischen germanischen Sprachen entdecken.
Das Sprachbewusstsein steigern: Der Einbezug weiterer Sprachen ist eine wertvolle Ressource im Fremdsprachenunterricht. Es lohnt sich, Formen, Bedeutungen und Funktionen abzugleichen zwischen der zu erlernenden Fremdsprache und bereits bekannten Sprachen. Auf A1 und A2 wird relativ wenig Wortschatz vermittelt. Nutzt man aber das bereits bestehende gemeinsame Sprachpotenzial, kann zumindest rezeptiv schnell ein großer Grundwortschatz aufgebaut werden. Lernende erkennen die Ähnlichkeiten in den Wortschätzen der Sprachen und merken sich die deutschen Vokabeln leichter.
Das Konzept der Interkomprehension: Wie ist es möglich, eine fremde Sprache zu verstehen, ohne sie gelernt oder in der natürlichen Umgebung erworben zu haben? Es liegt an der Sprachverwandtschaft! Interkomprehension (gegenseitige Verständlichkeit) ist eine Kommunikationstechnik, die es erlaubt, in der eigenen Muttersprache mit einem Sprecher einer anderen Sprache zu sprechen. Beispiel: Ein Italiener und ein Spanier könnten in ihren jeweils eigenen Muttersprachen miteinander sprechen und sich trotzdem einigermaßen gut verstehen, da beide eine romanische Sprache sprechen. Bei einer Deutschen und eine Niederländerin wäre es ähnlich, da beide eine germanische Sprache sprechen. Die Interkomprehension funktioniert am ehesten zwischen gleichen Sprachzweigen. Auch wenn die Aussprache der verwandten Sprachen sich evtl. stark unterscheidet, ermöglicht es die Schriftlichkeit, sich rezeptiv mit der verwandten Sprache auseinanderzusetzen.
Total Physical Response funktioniert! Kinder lernen problemlos neue Verben, wenn diese mit dem Körper visualisiert werden können.
Bewegungslieder leben von der Wiederholung. Die Grundstruktur bleibt gleich; es wird pro Strophe immer nur ein Bewegungsverb ausgetauscht (Klatsch 2 x, Nick 2 x, Stampf 2 x, Schnips 2x, Ruf „Hurra!“). Zum Schluss noch ein Konzentrationstraining, indem alle Verben aneinandergereiht werden („Mach einfach alles!“, im Video ab 02:06).
Phonetik ab A1: Deutsch ist eine „syllabische“ Sprache in Klang und Schrift. Beim rhythmischen Sprechen, Klatschen oder Hüpfen von Silben, Wörtern und Sätzen entwickeln Lernende schnell ein Gefühl für die Intonation der deutschen Sprache und lernen, Silben deutlich zu artikulieren. Die Arbeit mit Sprechrhythmus und melodischen Mustern in Kombination mit Bewegung lohnt sich, denn dadurch werden automatisch Wort- und Satzakzent trainiert. Außerdem ist ein Gefühl für die Silbenstruktur nützlich fürs Lesenlernen und das Erlernen der Rechtschreibung.
Wie wäre es mit einem selbstgebastelten Liebeslied? Mit Bodo Wartkes kostenlosem Liebesliedgenerator könnt ihr 80 Strophen-Sprachen und 7 Refrain-Sprachen kombinieren und euren individualisierten Ohrwurm digital verschicken. Zur Auswahl stehen neben zahlreichen Weltsprachen auch deutsche Dialekte und Sprachvarianten aus Österreich und der Schweiz.
Praktische Redemittel ab A1: Sie nehmen sich viel vor und schaffen wenig? Dann beherrschen vielleicht auch Sie die Kunst der „Aufschieberitis“ und sollten ein paar praktische Standardsätze auf Deutsch draufhaben.
Das hat noch Zeit.
Ich mach‘ das bald.
Das eilt doch nicht!
Morgen ist auch noch ein Tag.
Kann das nicht noch ein bisschen warten?
Das mach‘ ich morgen (oder übermorgen oder nächste Woche oder …).
A1-Witz:
+ Hast du schon den Müll rausgebracht?
# Mach‘ ich morgen.
+ Hast du schon den Geschirrspüler ausgeräumt?
# Mach‘ ich morgen.
+ Hast du schon das Badezimmer aufgeräumt?
# Mach‘ ich morgen.
+ Ich hör immer nur morgen, morgen, morgen! Immer willst du alles morgen machen!
# Du hast recht. Das schaff ich morgen alles gar nicht. Ich mach‘ das einfach übermorgen!
A1-Schreiben:Nach diesem Muster einen ähnlichen Dialog schreiben, mit Dingen, vor denen man sich gerne drückt. Ganz nebenbei noch Perfekt-Formen automatisieren. Kurze Modelldialoge mit einer Pointe beinhalten dramaturgischen Charme und können anschließend gut mit Lernenden inszeniert werden.